Anlässlich eines Workshops in unserer BoutiqueMom Sweet Home haben wir lange mit Charlotte Delineau, der Gründerin derWebsite Les Nuits Douces, über das Thema „Schlaf" diskutiert. Wir haben ihr aufmerksam zugehört und uns Folgendes gemerkt.
„Schlafe, soviel du kannst“, „Lass es weinen!“, …
Die Person, die noch nie einen dieser Ratschläge gehört hat, hebt bitte die Hand! Schweigen im Rau
Babys Schlaf, also auch euer Schlaf, wird auf einmal ein sehr wichtiges Thema und sehr kostbar, sobald man Eltern wird. Der veränderte Schlafrhythmus, die Angst, etwas falsch zu machen und mit dem Weinen umgehen… All das und einige Stunden weniger Schlaf bringen schnell Schattenseiten mit sich.
• Fakt ☝🏼: Babys Schlaf besteht aus 50–60-minütigen Zyklen, die gut oder weniger gut ineinander übergehen, da sie von Phasen des Mikro-Erwachens unterbrochen werden. Ihr müsst wissen, dass euer Baby nicht extra aufwacht oder weint, auch wenn eure müdenNerven euch diesen Eindruck vermitteln.
• Fakt✌🏼: Die eventuellen Schlafstörungen werden nicht euer restliches Leben lang andauern. Atmet tief durch.
• und zuletzt : Falls ihr das Bedürfnis habt, könnt ihr euch beraten und begleiten lassen, um herauszufinden, was Babys Schlaf stört(medizinische Ursachen, biologische Uhr ist aus dem Gleichgewicht, emotionale Unsicherheit, emotionale Belastung der Eltern, gestörte Rituale).
Es gibt kein Wundermittel, damit Baby die Nacht durchschläft, aber wir können euch unsere wichtigsten Tipps geben:
😴 Die biologische Uhr
Versucht, so gut wie möglich, die Wach-und Schlafphasen einzuhalten. Bringt Baby ins Bett, sobald es müde wird (es gähnt, wirkt überdreht, reibt sich die Augen…) Da es nicht immer einfach ist, diese Zeichen zu verstehen, kann man sich an eine bestimmte Dauer der Wachphase halten.
Bis zu seinem 3. Monat unterscheidet Baby noch nicht zwischen Tag und Nacht. Aber man kann ihm dabei helfen, indem man für10/12 Stunden auf einen Nachtmodus schaltet:
• indem ihr so wenig wie möglich eingreift
• indem ihr leise sprecht
• indem ihr starke Lichtschwankungen vermeidet(bevorzugt gedämpftes Licht)
⏰ Rituale sind gut
Ein Abendritual einzuführen, hilft Körper und Geist zu verstehen zu geben, dass es Zeit wird zu schlafen. Das gilt für groß und klein. Aber was tun wir bei diesem Ritual? Beruhigende Aktivitäten, wie eine Geschichte vorlesen, eine Massage, ein Schlaflied singen, etwas, was euch und eurem Kind guttut.
Einige wichtige Anhaltspunkte:
• Das Ritual hängt nicht von einer bestimmten Uhrzeit ab, sondern von einer bestimmten Reihenfolge. Dieser bestimmte Ablauf wird ihr Kind beruhigen.
• Es sollte nicht zu lange dauern (10-15Minuten reichen).
• Die Schlafenszeit abends sollte idealerweise zwischen 18h-20h liegen.
Zum Ritual der Gesten gehört das Ritual des Ortes: um einzuschlafen und wieder einzuschlafen, braucht Baby die gleiche Umgebung wie beim Zu-Bett-gehen. Also versucht euer Baby dort einschlafen zulassen, wo es auch die Nacht verbringt. Wir raten euch, tagsüber mit dem Baby zusammen Zeit in seinem Zimmer zu verbringen, damit es dieses als angenehmen Ort einordnet.
👶🏼 Früher war alles besser!
Und manchmal, obwohl alles gut lief, schläft Baby auf einmal nicht mehr. Keine Panik: In bestimmten Entwicklungsphasen kann es zu Rückschritten kommen, die sich auf den Schlaf auswirken. In der Regel sind sie nach einem Monat vorbei.
Zum Beispiel:
• um den 4. Monat: die Schlafzyklen verändern sich (es wird hart, den Tag zu überstehen)
• um den 8/10 Monat: Trennungsangst (ja,Schlafen gehen heißt, sich zu trennen)
• um den 12. Monat: Laufen lernen (diese neueFähigkeit zu nutzen ist natürlich interessanter, als zu schlafen)
• um den 24. Monat: das berühmte-berüchtigte Trotzalter(Baby entdeckt die Fähigkeit, nein zu sagen, also ist schlafen „nein!“)
Wie bei uns Erwachsenen können sich emotionale Veränderungen oder Entwicklungen auf den Schlaf auswirken. Auch wenn es bei einigen Kindern länger dauert, irgendwann schlafen alle Kinder die Nächte durch, versprochen!
💆🏽♀️ Passe auf dich auf
Man hört oft: Schlafe, wenn dein Baby schläft.
Leichter gesagt als getan, denn man sagt sich, es wäre gut zu duschen, Wäsche zu waschen, etwas zu kochen oder eine Serie anzuschauen. Aber mache es. Wirklich. Ok, duschen kannst du, aber lass dir die Wäsche egal sein. Es gibt leckere Tiefkühlkost und Freund:innen, um dir deine Lieblings-Sushi vorbeizubringen. Schlaf ist DEINE Priorität, für den Rest zählst du einfach auf deine Breastfriends. ❤️
So verbringst du Qualitätszeit mit deinem Kind und es kann sich emotional auftanken, damit es das nicht nachts tun muss (und dich schlafen lässt).
Wenn du deine Müdigkeit nicht mehr aushältst, musst du dich ablösen lassen, auch wenn es nur für die Zeit eines langen Mittagsschlafes ist …
Und zum Schluss:
Haltet die Ohren steif… und gebt die Hoffnung nicht auf! Wenn man sich mit Schlafproblemen herum schlägt, kann man das Gefühl haben, dass die Durststrecke der kurzen Nächte kein Ende nimmt.
Experten-Tipp: Die Eltern im Team kennen alle diese Durststrecke, einige stecken mittendrin, andere sind am Ende angekommen… Aber die Moral von der Geschichte ist (oft) dieselbe: die Nächte werden wiederlänger, man wird vergesslich, man lebt weiter… und fängt wieder von vorne an!
Der Artikelwurde in Zusammenarbeit mit Charlotte Delineau geschrieben.