Babybauch und Festtagsschmaus:
Wie heißt es so schön: „Schwanger sein ist keine Krankheit“ – daher könnt ihr während der Festtage genauso schlemmen wie alle anderen auch.
Allerdings solltet ihr ein paar Dinge beachten, um Toxoplasmose und Listerien zu vermeiden und das Weihnachtsfest trotzdem in allen Zügen genießen zu können:
1. Gänseleberpastete:
Ist im Normalfall kein Problem, wenn sie ausreichend erhitzt wurde, da dadurch alle schlechten Bakterien abgetötet wurden. Achtet daher auf pasteurisierte oder sterilisierte Varianten und verzichtet auf selbstgemachte Pasteten!
2. Tierische Produkte:
Egal ob Fleisch oder Fisch, es sollte immer gut durchgebraten sein!
Verzichtet daher auf geräucherten Lachs (auch wenn er eingefroren wurde, ist das Risiko von Listerien sehr groß) und rohe Meeresfrüchte.
3. Gemüse und Obst:
Wascht vor dem Essen alles gründlich ab – hierfür empfehlen wir euch eine Gemüsebürste – oder entfernt die Schale. Gekochtes Gemüse könnt ihr ohne weiteres essen.
4. Milchprodukte und Eier:
Wie gesagt kann nur durch das Kochen von Lebensmitteln gewährleistet werden, dass alle Risiken beseitigt wurden. Daher ist alles, was aus Rohmilch besteht, in der Schwangerschaft nicht gut. Käse, Joghurt und andere Milchprodukte solltet ihr nur essen, wenn sie pasteurisiert wurden. Dazu zählt auch Vollmilch, fettarme sowie entrahmte Milch. Eine Ausnahme bilden Hart- und Schmelzkäse, da sie bei der Zubereitung gekocht wurden.
Für Eier gilt die gleiche Regel: Sie sollten hart gekocht sein. Die Zeit der weichgekochten Eier, Spiegeleier oder fluffigen Omeletts ist also vorbei…
5. Folgende Lebensmittel sollten vermieden werden:
• Übermäßiger Verzehr von Innereien. Sie sind reich an Retinol und erhöhen das Risiko von Fehlbildungen.
• Unreife Papayas.
• Rohe Sprossen (gekocht können sie gerne gegessen werden).
Alles weitere könnt ihr problemlos mit einem Gläschen alkoholfreien Sekt genießen. 🤪
Alkohol während der Stillzeit:
Ja, Alkohol gelangt ins Blut und daher auch in die Muttermilch. Und dass Alkohol für Babys schädlich ist, brauchen wir nicht weiter ausführen.
Aber gute Nachrichten: Ihr müsst nicht während der gesamten Stillzeit auf Wein und Cocktails verzichten!
Wenn ihr ab und an geringe Mengen trinkt, besteht kein besonderes Risiko. Ihr könnt also ohne Bedenken ein oder zwei Gläser genießen.
Hierfür gibt es drei Möglichkeiten:
• Ihr könnt während des Stillens ein Glas trinken, da der Alkohol so schnell nicht in die Milch gelangt.
• Nach dem Alkoholkonsum zwei bis drei Stunden warten, damit die eingenommene Menge abgebaut werden kann (siehe Tabelle unten).
• Pumpt vor dem Alkoholkonsum einfach Milch ab.
Quelle: https://hellocare.com/blog/alcool-allaitement-bebe/
Abschließend gibt’s von uns noch sieben Überlebenstipps für (lange) Familientreffen:
1. Seid selbstbewusst
Egal, ob sich euer Baby in eurem Bauch befindet, auf dem Boden herumkrabbelt oder an eurer Brust saugt, ihr seid das Beste für euer Kind. You are enough!
2. Steht zu euren Entscheidungen und Ideen
„Du trägst dein Baby zu viel, er gewöhnt sich daran!“, „Lass dein Baby weinen, es schläft auch so ein.“, „Oh du stillst immer noch? Wie alt ist dein Baby denn?“…
Lächelt einfach und lasst euch von den Bemerkungen nicht beeinflussen. Und selbst wenn bei euch Zweifel aufkommen, denkt immer daran, dass ihr als Mama euch am besten um euer Kind kümmert.
Antwortet einfach mit Ironie, Sarkasmus oder Ignoranz. Gerne könnt ihr auch mit eurem/eurer Partner:in üben, indem er/sie in die Rolle des mürrischen Onkels oder der altmodischen Oma schlüpft. Das ist auch eine gute Beschäftigung für lange Autofahrten. ;)
3. Bleibt ruhig
Egal, ob ihr zu spät, ungeschminkt, ungeduscht oder ohne Windel ankommt, macht euch keinen Stress. Genießt den Status einer Schwangeren oder frischgewordenen Mama, der euch fast alles verzeihen wird. Alle kommen ohnehin nicht pünktlich, also nehmt die Dinge so, wie sie kommen und freut euch, eure Lieben zu sehen.
4. Vermeidet Diskussionen zu bestimmten Themen
Ja, auch das ist ein Vorteil von Kindern: Man kann so tun, als müsste man sich genau in diesem Moment um sie kümmern und kann sich so aus langweiligen oder aber peinlichen Gesprächen zurückziehen. Also zögert nicht, eurem Kind einmal mehr die Windeln zu wechseln als eigentlich nötig ist. ;)
5. Seid ehrlich zu euren Lieben
Oft sind sich unsere Familienangehörigen nicht bewusst, dass sie gerade in ein Fettnäpfchen getreten sind oder welche Sorgen und Ängste sie auslösen. Da sich Gewohnheiten, Empfehlungen und vor allem wissenschaftliche Erkenntnisse ständig weiterentwickeln und sich vor allem ältere Generationen nicht mehr auf dem aktuellen Stand befinden, empfehlen wir euch, während der Vorbereitung oder anstelle der gemeinsamen Spiele am Nachmittag statt der traditionellen Weihnachtsmusik ein paar nützliche Podcasts zu bestimmten Themen anzuhören.
6. Keine Angst vor Müdigkeit
Wir alle wissen wie schwierig es sein kann, lange Familienessen zu meistern, die mittags begonnen haben und einfach nicht enden wollen. Steht einfach vom Tisch auf und bringt euer Kind ins Bett (oder legt euch einfach zu eurem Kind, damit es ein Nickerchen machen kann – und dann bleibt ihr natürlich bei ihm, weil ihr vorher eingeschlafen seid).
7. Ihr habt Verbündete
Es gibt immer jemanden, der auf eurer Seite steht, sei es euer/eure Partner:in, eure Schwester oder euer Vater. Also vergesst nicht, ihr seid nicht alleine, sondern könnt auf die Unterstützung anderer zählen. ;)
Denkt an alle wichtigen Dinge für euer Baby und vergesst nicht, die Feier zu genießen und Spaß zu haben!
Happy breastfast 🥳