Wie kann ich Muttermilch aufbewahren?
Alles was Du wissen musst
Beim Stillen kommt oft der Moment, in dem man sich fragt: „Wie kann ich meine Muttermilch richtig aufbewahren, um sie unter guten Bedingungen zu geben?“
Ob, um beruhigt wieder arbeiten zu gehen, sich eine kleine Auszeit zu gönnen, eine Flasche mit dem Co-Elternteil zu teilen oder einfach eine beruhigende kleine Reserve im Gefrierfach zu haben – zu lernen, wie man Milch richtig aufbewahrt, ist im Alltag eine echte Hilfe für Eltern.
Aber wir wissen: Zwischen den Aufbewahrungsregeln – von der Einfrierung über das Auftauen bis hin zum Zeitpunkt der Flaschenernährung – kann man sich leicht überfordert fühlen.
Deshalb haben wir bei Tajinebanane alles für euch ganz unkompliziert zusammengefasst.
WIE LANGE KANN MAN MUTTERMILCH AUFBEWAHREN?
Gute Nachricht: Muttermilch ist ein wertvolles Lebensmittel und kann je nach Methode mehrere Stunden bis hin zu mehreren Wochen aufbewahrt werden.
Aber Vorsicht, die Aufbewahrungsdauer hängt von der gewählten Methode ab:
- Bei Raumtemperatur (bis 25 °C): etwa 4 Stunden
- Im Kühlschrank (max. 4 °C): bis zu 4 Tage
- Im Gefrierschrank (-18 °C oder kälter): maximal 6 Monate, idealerweise jedoch nicht länger als 4 Monate, um die Nährwerte bestmöglich zu erhalten
👉 Praktischer Tipp: Bei Tajinebanane haben wir sogar einen Magneten mit einer Übersicht zur Aufbewahrung von Muttermilch entwickelt (aktuell nur auf französisch erhältlich) – perfekt, um ihn direkt an den Kühlschrank zu hängen und Unsicherheiten zu vermeiden!
Ansonsten merk Dir einfach den 4‑4‑4‑Trick: 4 Stunden, 4 Tage, 4 Monate.
UND DAS AUFTAUEN, WIE FUNKTIONIERT DAS?
Das Auftauen von Muttermilch ist ein wichtiger Schritt, denn falsch erwärmte aufgetaute Milch kann einen Teil ihrer Nährstoffe verlieren. Deshalb haben wir die wichtigsten Tipps für Dich zusammengefasst:
- Im Kühlschrank auftauen: Stell die Milch am Vortag heraus und lasse sie langsam auftauen.
- Für schnellere Ergebnisse: Halte den Beutel oder die Flasche unter lauwarmes Wasser, achtet dabei aber darauf, niemals zu heißes Wasser zu verwenden.
Wichtig: Die Mikrowelle ist tabu! Sie kann sogenannte Hotspots erzeugen, die für euer Baby gefährlich sind und die Milch in ihren Eigenschaften verändern.
Aufgetaute Milch im Kühlschrank: bis zu 24 Stunden haltbar
⚠️ Und noch wichtiger: Aufgetaute Milch darf niemals erneut eingefroren werden.
WIE ERWÄRMT MAN MUTTERMILCH SICHER?
Sobald die Milch aufgetaut ist, erfordert das Erwärmen von Muttermilch etwas Feingefühl: Das Ziel ist einfach – die Milch sollte für das Baby leicht erwärmt werden. Hier ist eine sichere Methode, der Du folgen kannst:
- Flaschenwärmer nutzen: Diese Geräte sind für ein sanftes Erwärmen konzipiert und bringen die Milch auf die ideale Temperatur, ohne heiße Stellen zu erzeugen. Achtung: Immer die Temperatur überprüfen, da manche Geräte manchmal überhitzen können.
- Behälter schwenken: Nach dem Erwärmen kannst Du die Flasche oder den Behälter (gut verschlossen) vorsichtig drehen, um die Milch zu vermischen, da sich Fette absetzen können. Nicht zu stark rühren, um die empfindlichen Zellen und Nährstoffe der Milch zu schonen.
- Auf Handgelenk testen: Vor dem Füttern einige Tropfen auf die Innenseite des Handgelenks geben – dort nimmt die Haut die Temperatur am zuverlässigsten wahr. Die Milch sollte lauwarm, niemals heiß sein. Ist sie zu heiß, kurz abkühlen lassen.
Es wird empfohlen, die erwärmte Milch innerhalb von 30 Minuten zu geben. Aber keine Sorge: Muttermilch muss nicht zwingend warm sein. Viele Babys akzeptieren sie auch bei Raumtemperatur oder leicht gekühlt, was besonders praktisch für Ausflüge oder nächtliche Fütterungen ist.
UND WENN UNSER BABY DIE FLASCHE NICHT AUFTRINKT?
Ein Detail, das oft vergessen wird, aber das wir alle schon erlebt haben: Was tun mit der übrig gebliebenen Milch, wenn das Kind keinen Hunger mehr hat?
Angefangene Flasche: Sollte innerhalb einer Stunde verbraucht werden. Danach: Lieber wegwerfen, da die durch den Speichel eingebrachten Bakterien das Wachstum bestimmter Keime fördern können.
Wenn das zunächst entmutigend wirkt, ist es ratsam, Milch lieber in kleineren Mengen aufzutauen, um Verschwendung zu vermeiden.
UND DIE BINDUNG ZUM BABY IN ALL DEM?
Manche könnten denken, dass das Füttern mit aufbewahrter Milch eine Distanz zum Baby schafft – das Gegenteil ist der Fall. Egal ob gestillt oder mit abgepumpter bzw. erwärmter Milch gefüttert wird, das Füttern bleibt ein Moment der Zuneigung und des Austauschs.
Wichtig ist nicht nur, wie die Milch gegeben wird, sondern die Sanftheit der Geste, der Blickkontakt und die Wärme der Arme, die das Baby halten.
Eine Flasche mit Muttermilch bietet zudem eine schöne Gelegenheit für den Co-Elternteil, aktiv an der Fütterung teilzunehmen und die besondere Bindung zum Baby zu stärken.
Auch hier gilt: Es gibt keine „richtige“ oder „falsche“ Art – nur diejenige, die am besten zu euch und eurem Baby passt.
- Brauchst Du Hilfe?
Wenn Du persönliche Beratung benötigst, zögere nicht, eine Stillberaterin, Hebamme oder eine auf Stillen geschulte Fachkraft zu kontaktieren.
Zusammenfassung: Das Aufbewahren von Muttermilch ist vor allem eine Frage der Organisation. Ob ihr euch für den Kühlschrank für den schnellen Bedarf entscheidet oder einen kleinen Vorrat im Gefrierfach anlegt – das Wichtigste ist, eine Routine zu finden, die euren Alltag erleichtert. 💛
Und selbst wenn mal ein Beutel vergessen wird, euer Baby eine Flasche ablehnt oder ihr es anders handhaben müsst – denkt daran, ihr tut schon viel. Hauptsache, euer Baby wird gefüttert und geliebt; alles andere ist nur ein Detail. 💛
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Geschrieben von Bertrand Lamy
@tajinebanane
Unsere unverzichtbaren Hilfsmittel zum Abpumpen von Muttermilch